Aspis von Innen - Teil 1

Eine der häufigsten Fragen auf unseren Veranstaltungen lautet sinngemäß: Aus was sind denn eigentlich euere Schilde? Die meisten Besucher geben sich mit der Antwort "Holz" zufrieden, allerdings gibt es einige, die es genauer wissen wollen. Dank Athineos haben wir gerade die Gelegenheit, uns den genauen Aufbau unserer Aspides einmal näher anzuschauen.

Die Aspis vor dem Umbau

Für seine archaische Darstellung benutzt Athineos eine Aspis. Hier könnt ihr ein älteres Foto des Schildes sehen, der ursprünglich bei Daniyal Steel Crafts in Indien gekauft wurde. Mittlerweile gibt es den gleichen Schild aber auch in Europa bei Armae. Die Bemalung und die Metallbeschläge am Schildrand sind selbst angebracht. Der ganze Schild wog vor dem Umbau 14,2kg.

Das aktuelle Projekt sieht vor die Front der Aspis vollständig mit Bronze zu beziehen. Damit er nicht zu schwer wird, muss dazu erst einmal die bestehende Verkleidung entfernt werden. Die selbst angrbrachten 2,2kg Metallbeschläge waren dabei noch die leichtere Aufgabe, denn scheinbar haben die indischen Arbeiter beim Bekleben des Schildes nicht mit Leim gespart. Daher musste Athineos die Leinenschichten völlig abschleifen. Nach Entfernung von 800g Leinen kam dann auch der Holzkern des Schildes zum Vorschein:

Der "nackte" Schild

Wie man auf dem Bild sehr schön erkennen kann, haben die Inder hier mit der verbreiteten Ringbauweise gearbeitet. Dabei wird der Schildrohling aus mehreren runden Holzscheiben treppenförmig aufgebaut und danach in die endgültige Form geschliffen.  Die Ringbauweise ist wegen ihrer Einfachheit heute sehr verbreitet für Schildformen, die in beide Richtungen gewölbt sind. Historisch korrekt wäre allerdings ein Schildaufbau aus gebogenen Planken. Bei näherer Betrachtung erkennt man auch, dass diese Bauweise nicht ganz so perfekt ist, denn scheinbar wurden viele Stellen mit Gips oder Holzkitt ausgebessert.

Nahaufnahme

Nachdem die Vorderseite nun abgeschliffen wurde, wird Athineos nun die Rückseite auch noch freilegen und den Schild danach mit einer dünnen Lederschicht und Bronze neu verkleiden. Wenn es neues von dem Projekt zu sehen gibt, halten wir euch natürlich auf dem Laufenden.