Tanagra Petasos

Dieser Beitrag wurde verfasst von Agnes vom Verein Wienische Hantwërcliute 1350

Auf den Tanagra Statuetten zeigt sich oft ein ganz besonderer Typus der Kopfbedeckung für die makedonische Frau im beginnenden Hellenismus. Alle 3 der folgenden Damen tragen auf dem Kopf noch über dem die Frisur verschleiernden Himation einen spitzen Hut als Accessoir. Diesen habe ich versucht, nun nachzubauen.

Tanagra Figur mit PetasosTanagra Figur mit PetasosTanagra Figur mit Petasos

Dafür habe ich Strohborte verwendet, die man im Seilerfachhandel kaufen kann (hier z.B. um EUR 16,00 pro ca 50 m, gebraucht hab ich vielleicht ein Viertel der Länge).

Diese Borte wird dann einfach Spiralförmig aneinandergenäht. Während des Nähens wird immer mit der Hand die Borte in die richtige Position gedrückt: Zug in Nährichtung, wenn die Wicklung schmaler werden soll, Druck gegen die Nährichtung, wenn die Wicklung weiter werden soll oder beispielsweise enge Rundungen beschreiben soll. Das Formen erfolgt hier relativ intuitiv während des Nähens.

Natürlich könnte der Hut auch im Original in einem Stück geflochten sein, für solche Formen eignet sich allerdings die Bortenmethode besonders gut, die leichte Wölbung des Hutes wäre eine ganz natürliche Entwicklung beim Nähen der Borte.

Der Rekonstruierte Petasos

Für meinen ersten Hut finde ich das schon sehr annehmbar. Was mir aber noch Kopfzerbrechen macht, ist die Färbung des Hutes auf diesem Bild hier auf dem der Hut eindeutig zweifarbig gestreift ist. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass sich Stroh per Pflanzenfarbe effizient einfärben lässt, ist die Frage nun, wie das gemacht ist, ob der Hut überzogen wurde mit einen Gewebe, ob er angemalt wurde (zB mit Eitempera) oder wie sonst solch ein Farbmuster machbar wäre. Es folgen Versuche mit Farbe in den nächsten Tagen.