Königreich Epiros

Epiros war ein kleines Königreich im äußersten Nordwesten Griechenlands an der Küste des Ionischen Meeres. Das Gebiet gehört heute teilweise zu Griechenland, und teilweise zu Albanien. Zu Beginn des dritten Jahrhunderts vor Christus erschien Epiros plötzlich auf der politischen Landkarte der hellenistischen Welt. Der König Pyrrhos von Epiros unternahm mit seinem Heer diverse Feldzüge in Territorien der angrenzenden Staaten, und konnte mit erheblichem militärischen Geschick sein Herrschaftsgebiet stark erweitern. Seine berühmtester Feldzug führte ihn nach Italien, wo er der griechischen Stadt Tarent zur Hilfe eilte, die mit der aufstrebenden Republik Rom im Streit lag. Gegen die Römer gewann er mehrere Schlachten, unter anderem die Schlacht von Asculum, die für seine eigenen Streitkräfte so verheerend war, dass er einem Vertrauten gesagt haben soll: "Noch so ein Sieg und wir sind verloren." Trotz seiner Siege konnte er die römische Expansion im Süden Italiens nicht dauerhaft eindämmen.

Nach dem Feldzug gegen die Römer wandte er sich Sizilien zu, dessen von den Karthagern bedrängten Städte sich mit einem Hilfegesuch an ihn gewandt hatten. Kaum dort angekommen wurde er als Befreier gefeiert und zum König von Sizilien ernannt. Doch die öffentliche Meinung wandte sich rasch gegen ihn, als er begann Tribute für seinen Feldzug einzufordern. Daraufhin entschied sich Pyrrhos Italien zu verlassen, und kehrte nach Griechenland zurück. Doch seine Misserfolge in Italien hielten ihn nicht davon ab, weitere Feldzüge zu unternehmen. Nach einem kurzen Krieg besiegte er den makedonischen König Antigonus II Gonatas, und wurde selbst zum König Makedoniens ernannt. Kurz darauf bot sich ihm die Gelegenheit seine Macht auf die Peloponnes auszudehnen, indem er Sparta angriff. Die Belagerung der Stadt misslang jedoch, und im Rückzugsgefecht verlor er seinen Sohl Ptolemaios. Er starb kurz darauf, nachdem er bei dem Versuch die Stadt Argos zu erobern von einem geschleuderten Dachziegel getroffen wurde.

In seiner kurzen Regentschaft kontrollierte Pyrrhos der Adler, unter anderem große Teile Süditaliens, Sizilien, Makedonien, und Teile Südgriechenlands, konnte allerdings keine der eroberten Gebiete dauerhaft für Epiros sichern. Mit ihm verschwand auch das Königreich Epiros wieder von der politischen Landkarte.

Epirotischer Kavallerieoffizier

Königreich Epiros 290 bis 270 v.Chr.

Wie in jeder hellenistischen Armee seit Alexander dem Großen, nahm die Kavallerie in der Armee von Pyrrhos eine besondere Rolle ein. Ihr gebührte üblicherweise die Aufgabe die Schlacht zu entscheiden, weshalb hellenistische Könige auch oft selbst an der Spitze ihrer Reiterei in die Schlacht ritten.

Diese Darstellung basiert auf einem Fund aus dem Dorf Prodromi in Thesprotia, das auf dem Gebiet des damaligen Epiros liegt. Es handelt sich um ein Schachtgrab, das Ende der 1970er Jahre von einem Bauern entdeckt wurde. In dem Grab befanden sich unter Anderem ein eiserner Torsopanzer, zwei eiserne Helme, einer davon versilbert, ein eisernes Schwert, so wie eine dazugehörige Schwertscheide ebenfalls aus Eisen. Die Länge des Schwertes und die Beschaffenheit des Panzers lassen darauf schließen, dass es sich dabei um die Ausrüstung eines Reiters handelt.

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