350 bis 30 v.Chr.
Das Rückgrat der makedonischen Armee war die Phalanx, eine verbesserte Version der traditionellen griechischen Phalanx mit längeren Lanzen und einer engeren Formation. Die Männer, die in der Phalanx dienten wurden Phalangiten oder Pezhetairoi genannt (griechisch: Gefährten zu Fuß), und ihre Ausrüstung war auf ihre ganz eigene Art der Kriegsführung eingestellt. Sie führten die berühmte Sarissa, eine Stoßlanze, die mehr als doppelt so lang war, wie der Dory der klassischen Hopliten. Als Nebeneffekt trugen sie kleinere Schilde, die erst die Handhabung der Sarissa mit zwei Händen ermöglichten. Die höhere Reichweite der Sarissa wog den verminderten Schutz des Schildes auf. Als Panzerung trugen Phalangiten einen Helm, einen Torsopanzer, und Beinschienen.
Im Kampf bildeten die Phalangiten eine enge Formation, bei der die vorderen fünf Reihen mit gesenkten Lanzen den Gegner bekämpfen konnten. Die Männer hinter ihnen standen bereit, um Ausfälle zu ersetzen. Dadurch war die Formation frontal kaum angreifbar, war allerdings auf andere Waffengattungen für den Schutz ihrer Flanken angewiesen. Taktisch wurde die Phalanx meist im Zentrum der Schlacht eingesetzt, wo sie leicht vorrücken konnte ohne die Flanken zu entblößen. In Schlachten zwischen hellenistischen Heeren war der Kampf zweier Phalangen gegeneinander daher keine Seltenheit.
Die makedonische Phalanx bildete über zwei Jahrhunderte hinweg die Basis für alle hellenistischen Heere, bis sie von der neuen Kampfweise der Römer auf dem Schlachtfeld besiegt wurde.